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Erste Unterwasser-Kabinettssitzung der Welt

Im Oktober 2009 tagt erstmalig eine Regierung unter Wasser. Der Staatspräsident der Malediven Mohamed Nasheed ruft sein Kabinett in einer Bucht der Insel Girifushi zusammen.

Malediven-Insel Kuramathi

Das Inselreich der Malediven besteht zu über 99 % aus Wasser. Und es hat ein Problem. Die mehr als 1.900 Inseln auf den 26 Atollen erheben sich zu maximal 2,4 m über den Meeresspiegel (wenn man den künstlichen Müllberg bei Male mit 15 m Höhe mal außer Betracht lässt). Damit sind sie ganz real und absehbar von dem Anstieg des Meeresspiegels durch die Klimaerwärmung betroffen.

Präsident Mohamed Nasheed will die Welt auf dieses Problem aufmerksam machen. Normalerweise findet der Staatschef eines kleinen, unbedeutenden Staates im Indischen Ozean mit 300.000 Einwohnern kaum Gehör. Doch am 17. Oktober 2009 will Nasheed mit einer ganz speziellen Aktion das Interesse der Öffentlichkeit gewinnen. Er veranstaltet mit seinen Regierungsmitgliedern die erste Kabinettssitzung der Welt unter Wasser. Auf vier Metern Tiefe in einer Lagune der Insel Girifushi versammeln sich Präsident und Minister und unterschreiben eine Erklärung "SOS von der Front".

Der Text der Erklärung: "Der Klimawandel ist bereits im Gang und bedroht die Rechte und die Sicherheit von jedem auf Erden. Wir müssen gemeinsam eine globale Anstrengung unternehmen, um einen weiteren Anstieg der Temperatur zu stoppen und die Kohlenstoffdioxidemissionen auf ein sicheres Niveau von 350 ppm zu reduzieren. Angenommen vom Kabinett der Malediven am 17. Oktober 2009".

Der Plan ging auf. An diesem Tag hat wohl keine Nachrichtensendung auf Bilder der Kabinettssitzung unter Wasser verzichtet.

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